Bei einer Histaminintoleranz ist die Vermeidung auslösender Faktoren das Mittel der Wahl. Die individuelle Verträglichkeit und das Meiden von im Rahmen der Ernährungstests ermittelten unverträglichen Nahrungsmittel gehören ebenso zur Therapie der Histaminintoleranz wie der Verzicht, sofern möglich, auf medikamentöse Auslöser und Stressfaktoren.
Neben der Identifizierung und Vermeidung histaminauslösender Faktoren ist auch eine medikamentöse Therapie zum beschleunigten Histaminabbau bzw. zur Blockierung der Histaminwirkung oder -freisetzung möglich. Die Maßnahmen bei der Therapie einer Histaminintoleranz sollten individuell aus den Patienten zugeschnitten sein und richten sich auch nach der körperlichen Ursache für die Histaminintoleranz. So ist bei einer Histaminintoleranz vom Typ DAO, also einer eingeschränkten Aktivität der Diaminoxidase, die Einschränkung der Histaminzufuhr über die Nahrung besonders wichtig.
Neben der Ernährung und dem Einsatz bestimmter Medikamente, können auch Stressfaktoren Einfluss auf eine Histaminintoleranz haben. Stress kann zu einer körpereigenen Histaminfreisetzung führen und bei entsprechend veranlagten Personen zum Teil stärker ins Gewicht fallen, als die Histaminzufuhr über die Nahrung. Psychosomatische Komponenten sollten daher berücksichtigt und psychische sowie körperliche Stresssituationen nach Möglichkeit vermieden werden.
Patienten mit Histaminintoleranz, die zusätzlich unter einer Allergie leiden, sollten darauf achten, Allergene konsequent zu meiden, da bei Kontakt mit dem entsprechenden Allergen große Mengen Histamin freigesetzt werden. Sind bestimmte Medikamente für die Histaminintoleranz verantwortlich oder verschlechtern diese die Symptomatik, sollte Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Dieser kann unter Umständen ein anderes Medikament vorschlagen oder, sollte dies möglich sein, einer Absetzung des Medikaments zustimmen.
Zur medikamentösen Therapie der Histaminintoleranz stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die auf unterschiedliche Mechanismen zugreifen. Eine Einnahme sollte nur erfolgen, wenn durch eine Ernährungsumstellung keine Besserung erzielt werden kann. Zum einen können Antihistaminika eingesetzt werden. Sie blockieren einzelne Histaminrezeptoren, sodass das Histamin dort nicht andocken kann. Sie senken also nicht direkt den Histaminspiegel im Körper, sondern blockieren die Wirkung des Histamins, um die Symptome zu verringern.
Ebenso können Medikamente zum Einsatz kommen, die die fehlenden abbauenden Enzyme ersetzen. So zum Beispiel das Enzym Diaminoxidase, dass bei einer Histaminintoleranz häufig vom Körper selbst nicht in ausreichendem Maße produziert wird. Bei Magen-Darm-Beschwerden können sogenannte Mastzellstabilisatoren eine Option darstellen. Sie stabilisieren die Zellmembran der Mastzellen und verringern so die Freisetzung von Histamin.
Da eine Histaminintoleranz auch durch einen Mangel an Vitamin C oder Vitamin B6 begünstigt werden kann, kann unter Umständen eine Aufnahme dieser Vitamine eine Besserung bewirken. Der wichtigste Schritt ist allerdings die Umstellung der Ernährung. Eine Gabe von Vitamin C oder B6 sollte nur angedacht werden, wenn trotz einer Ernährungsumstellung Symptome auftreten.
Judith Schomaker