Bei einer Histaminintoleranz löst ein zu hoher Histaminspiegel im Körper bei den Betroffenen verschiedene Symptome aus. Diese ähneln häufig denen einer Allergie, man spricht deshalb bei Histaminintoleranz auch von einer Pseudoallergie.
Die Symptome einer Histaminintoleranz sind vielfältig und können diverse Bereiche des Körpers betreffen. So kann eine Histamintoleranz zum Beispiel Auswirkungen auf die Haut, das Herz-Kreislauf-System, den Magen-Darm-Trakt, das Nervensystem oder die Schleimhäute und Atemwege haben.
Diese Symptome betreffen vor allem die vom Zentralnervensystem gesteuerten Körpervorgänge. Reizsensibilisierung, Motorik und Regulation von Abstimmungsvorgängen innerhalb des Körper obliegen diesem Teil des Nervensystems, das von Gehirn und Rückenmark gebildet wird. Als körperliches Symptom zeigt sich das zum Beispiel in Form von Kopfschmerzen oder Migräne, Schwindel, Aufmerksamkeitsstörungen oder Müdigkeit.
Zu den Symptomen, die das Herz-Kreislauf-System betreffen können, zählen insbesondere Kreislaufprobleme wie plötzlicher Blutdruckabfall, Herzrasen oder Herzklopfen, die bis hin zu Panikattacken reichen können. Auch zusätzliche Herzschläge, sogenannte Extrasystolen, Herzrhythmusstörungen oder anderweitige Arrhythmien können vorkommen.
Bei einer Histaminintoleranz kann es auch zu Symptomen in Zusammenhang mit dem Verdauungstrakt kommen. Allgemeine Verdauungsbeschwerden, Durchfälle, Bauchschmerzen bis hin zu starken Krämpfen oder Koliken sowie Blähungen und starke Flatulenzen können ebenso als Symptom einer Histaminintoleranz auftreten wie Übelkeit und Erbrechen.
Gerade diese Symptome erschweren häufig die Abgrenzung einer Histaminintoleranz zu einer Allergie. Juckreiz, Hautauschläge und eine plötzliche Errötung im Hals- und Gesichtsbereich (Flush) sowie die Bildung von Quaddeln und Ödemen können Symptome einer Histaminintoleranz sein. Ebenso können sich verschiedene Beschwerden im Bereich der Atmungsorgane wie zum Beispiel eine Verengung der Atemwege (Bronchialverengung, Bronchospasmus) zeigen, die sich im schlimmsten Fall zu einem Asthmaanfall entwickeln können. Auch eine verstopfte oder laufende Nase, Niesreiz oder Augen- bzw. Bindehautentzündungen können auftreten.
Insbesondere bei Frauen kann sich eine Histaminintoleranz auch durch Menstruationsbeschwerden zeigen. Histamin sorgt in der Gebärmutter und den Eierstöcken für eine erhöhte Östrogenproduktion. Das Östrogen wiederrum fördert während der Periode das schmerzhafte Zusammenziehen der Gebärmutter.
Viele Symptome einer Histaminintoleranz treten ebenso bei einer Allergie wie etwa Heuschnupfen auf. Da der Histaminintoleranz jedoch keine Sensibilisierung vorangegangen ist, das Immunsystem also keine allergenspezifischen IgE-Antikörper bildet, spricht man bei der Histaminintoleranz auch von einer Pseudoallergie oder einer pseudo (scheinbar) allergischen Reaktion. Eine Allergie lässt sich unter anderem durch einen IgE-Antikörper-Test im Blut nachweisen, bei einer Histaminintoleranz befinden sich keine IgE-Antikörper im Blut.
Judith Schomaker